Huei Chiang wurde in Taipeh/Taiwan geboren und begann im Alter von vier Jahren ihre musikalische Ausbildung. Als Absolventin renommierter Musikinstitute gewann sie schon als Kind namhafte Violin- und Klavierwettbewerbe in Taipeh.
Nach dem Abschluss an der Affiliated Junior High School der National Taiwan University setzte sie 1996 ihr Violinstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Professor Ruggiero Ricci und seinem Assistenten Chris Nicholls fort. Sie nahm an Meisterkursen von Viktor Pikaizen und Mauricio Fuchs teil, studierte Kammermusik mit dem Hagen Quartett und trat als Geigerin mit dem Leopold Mozart Orchester in Österreich und Deutschland auf.
Von 1999 bis 2011 war sie erste Geigerin im Kammerorchester von L’ Emporda, Spanien(Orquestra de cambra de L’Empordà). Parallel dazu setzte sie ihr Diplom-Studium an der Universität Mozarteum Salzburg fort und schloss es im Jahr 2000 mit Auszeichnung ab.
2002 wurde sie zweite Konzertmeisterin des Kammerorchesters von L’Emporda und der Katalanischen Philharmonie (Orquestra Filharmònica de Catalunya). Mit diesen Orchestern trat sie als Solistin u.a. in den USA, Argentinien, Kanada, Malaysia, Indonesien, Singapur, Taiwan, China und auf den Philippinen auf.
Huei Chiang erreichte die Endrunden verschiedener internationaler Wettbewerbe. Beim Louise Henriette Wettbewerb in Deutschland wurde sie 2005 mit einem 3. Preis ausgezeichnet und erhielt als Leihgabe eine der italienischen Meister-Violinen der Schweizer Maggini-Stiftung.
2006 erhielt sie eine Einladung zur Teilnahme an der Lucerne Festival Academy (Schweiz). Dort arbeitete sie mit Musikern des Ensemble InterContemporain zusammen und wirkte bei Konzerten und Aufführungen des Lucerne Music Festival unter der Leitung von Pierre Boulez mit.
2007 gründete sie ein Klaviertrio in Köln. Mit ihrem Trio studierte sie zeitgenössische Kammermusik gemeinsam mit Pierre-Laurent Aimard ein. In den Bereich der zeitgenössischen Musik führte sie 2010 auch die Zusammenarbeit mit dem Ensemble DuoPlus (Deutschland). Gemeinsam konzertierte diese Formation im November 2010 in China und Taiwan, u.a. auf Einladung des Shanghaier Konservatoriums zur „Dritten Woche der Neuen Musik“. Diese Konzertreise ermöglichte Huei Chiang nicht nur Konzertauftritte als Geigerin, sondern auch die Leitung von diversen Meisterkursen in China und Taiwan (u.a. am Musikkonservatorium in Wuhan, an der Universität Jinzhou, an der Hangzhou Normal University und am Forum Auditorium in Taipeh).
Neben der Musik hat sie auch ein starkes Interesse an Yoga-Praxis und -Philosophie entwickelt. Im Jahr 2010 wurde sie eine geprüfte Yogalehrerin und begann, in ganz Katalonien ihr eigenes Projekt “Musica Chakra” vorzustellen: Darin verbindet sie Yoga, Meditation und Stücke für Solovioline von Bach zu einer neuen Einheit, leitet das Publikum als Yogalehrerin an und tritt zudem als Geigerin auf.
Im Oktober 2012 nahm sie ihr Masterstudium bei Prof. Harald Herzl an der Universität Mozarteum Salzburg auf und machte 2014 ihren Abschluss mit Auszeichnung. Sie wurde regelmäßig zur Zusammenarbeit mit dem Mozarteumorchester Salzburg eingeladen und war erste Geigerin im Orquesta de Cadaqués (Barcelona, vormaliger Dirigent Laureate Sir Neville Marriner).
Neben ihrer Arbeit als Orchestermusikerin ist Chiang seit 2012 auch Mitglied der C-Camerata Taipei, eines Ensembles, das auf einzigartige Weise westliche und östliche Instrumentaltraditionen miteinander verbindet und auf zeitgenössische Musik spezialisiert ist. Im Jahr 2014 wurde sie eingeladen, das Violinkonzert von Brahms mit der Knox-Galesburg Symphony in den USA aufzuführen.
Von 2015 bis 2020 spielte Chiang die erste Geige des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und absolvierte das Postgraduiertenstudium der Barockvioline mit Hiro Kurosaki am Mozarteum Salzburg. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Streichquartetts “Eurasica”.
Neben dem Spielen hat Chiang schon in jungen Jahren ihr Talent zum Schreiben entwickelt. Ihre Kindheitsträume waren Musikerin und Schriftstellerin zu werden. Im Bereich„Il Giardino di Turandot“ finden Sie ihre Artikel über das Reisen als professionelle Musikerin und Gedichte und Kurzgeschichten, die vom Alltag inspiriert sind. Diese wurden ursprünglich in Englisch, Deutsch und Chinesisch verfasst. Viel Vergnügen beim Lesen!